Neuer Versuch

Das mit den Florfliegenlarven als Fressfeind der Thripse hat wohl leider nicht geklappt. Vielleicht haben sie das Absterben der Pflanzen noch etwas hinausgezögert, mehr aber auch nicht. Vermutlich hätte ich da noch andere Nützlinge ausbringen müssen. Naja, war ein Versuch wert.

Die Petersilie hat es nicht überlebt, der Basilikum ist schon stark angegriffen und ein Teil der Golliwoogs auch. Zwei sehen noch relativ gut aus und ich mache jetzt schnell noch Stecklinge und schaue diese sehr genau an, bevor ich sie einpflanze, kontrolliere es auch weiterhin sehr streng, damit ich eine Schädlingsfreie Kultur hinbekomme.

Zudem steige ich nun von Erde als Substrat um auf Hydrokultur (Substrat-Mischung aus Vulkatec und Seramis). In diesem Substrat kann man wohl fast jede Pflanze kultivieren. Golliwoog alias Kriechendes Schönpolster (Callisia Repens) zählt wohl ohnehin zu den Sukkulenten, die darin ganz wunderbar wachsen. Meine ersten Versuche sind mit zwei Golliwoogs und einem Topf Vogelmiere bereits gestartet.

Der Versuch mit Vogelmiere in Erde war schon gar nicht schlecht, denn der hat sogar jetzt eine Blüte gebildet, die demnächst aufgehen wird. Aber ich hatte diesen Pott nicht abgedeckt (ist mit Erde nicht so toll) und so sind auch dort immer wieder einzelne Thripse drinnen, die ich samt Pflanze sofort entferne. Eine wild aufgegangene Vogelmiere auf dem Balkon schafft es nicht einmal zu einem dritten Blattpaar, wird schon vorher abgefressen. Die Kultur drinnen ist da schon wesentlich besser dran. Ohne Kunstlicht geht das allerdings nicht, was ich in der Vergangenheit mehrfach vergeblich versucht hatte.

Ab jetzt wird jeder Topf erst einmal in einem geschlossenen Behälter unter Quarantäne gestellt, bis ich alle Pflanzen mit Erde weg habe. Einen Teil der Golliwoogs, der noch nicht so stark befallen ist, kann ich noch verfüttern und zu Stecklingen machen. Der Rest fliegt raus, denn da ist nicht mehr viel dran.

Wie ich weiter vorgehe, werde ich noch sehen. Das Gute ist, dass sich die neuen Golliwoogstecklinge im feuchten Milieu der geschlossenen Kiste extrem wohl fühlen. Da es keine Erde ist, vermoost oder schimmelt da auch nichts. Für die Thripse ist das nicht gut, denn die mögen es gerne trocken.

Was ich auch anmerken möchte, ist die Qualität des Gießwassers. Unseres ist sehr kalkhaltig mit viel zu hohem PH-Wert, was der Golliwoog nicht mag. Deshalb koche ich das Wasser jetzt ab und filtere es. Regenwasser wäre hier freilich das Allerbeste, habe ich aber leider keine Möglichkeit.

So sehen Teile der Golliwoogs jetzt aus. Sowas verfüttere ich natürlich nicht mehr und schneide es schon ständig heraus. So schnell wie solche dürren Blätter entstehen, kann ich gar nicht nachschneiden…

Neue Stecklinge von Callisia Repens in mineralischem Substrat aus Vulkatec und Seramis

Neue Stecklinge von Callisia Rosato in mineralischem Substrat

Anzucht von Vogelmiere in mineralischem Substrat. Bereits drei Tage nach Aussaat schauten die ersten Pflänzchen aus dem Substrat. Nach einer Woche schauen sie aus wie auf dem Bild.

Callisia Repens frisch ins Substrat gesteckt

Callisia Repens hat nach einer Woche bereits Wurzeln und neue Blätter gebildet

Vogelmiere, die ich unter Kunstlicht in Erde kultiviert hatte, ist gut angegangen. Leider finde ich immer wieder Thripse da drinnen. Für kurze Zeit mache ich nun einen Deckel drauf, bis alle befallenen Pflanzen aus dem Zimmer sind.

Heute gab es sogar schon einen Schmackofatz davon. So schnell wie das in die Schnäbel gefahren ist, konnte man gar nicht guggen.