Extrudate

Extrudate gab es schon sehr lange nicht mehr bei uns, da wir aktuell keinen Patienten mit Megas oder anderen Verdauungsproblemen haben. Dennoch möchte ich, dass diese Art des Futters für den Ernstfall nicht in Vergessenheit gerät und die Wellis das schon kennen.

Gerade bei Megas sind Extrudate ganz besonders hilfreich, weil so ein Patient das im Gegensatz zu normalem Körnerfutter sehr gut verdauen kann und ihn ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Deshalb gab es die Tage mal wieder Extrudate, die sie schon kannten und bisher die einzigen waren, die sie sehr gut angenommen hatten: von Kaytee.

Das Produkt hatte ich damals von unserem behandelnden Tierarzt (Megas) empfohlen bekommen. Von Harrison war er nach einem „Versuch“ bei Wellis offenbar nicht so begeistert, zumal die Wellis das nur sehr schlecht annehmen. Bei Kaytee war das nicht so: schon nach einem Tag hatte die Patientin das gefuttert und für gut befunden. Ich glaube, dass sie spürte, dass es ihr gut tat.

Leider ist das hier gezeigte aber dennoch kein Produkt, das ich unbedingt empfehlen würde, denn die Teile riechen wie Bubblegum und sind auch leider zu groß. Wenn ich meine Bestellung erhalte, muss ich die Teile immer aufwändig zerdrücken, weil die Wellis das sonst nicht annehmen. Zerkleinert scheint es hingegen ein willkommener Leckerbissen zu sein und es wird sich eifrig bedient. Auch wenn ich den auffällig künstlichen Geruch nicht so ansprechend finde, so war es für meine Megaspatientin als lebensrettendes Päppelfutter eine prima Sache.

Extrudate sind für Megas-Patienten zum Glück nicht ganz alternativlos: Kochfutter erfüllt einen ähnlichen Zweck und päppelt sehr gut. Es ist hoch aufgeschlossen und damit leichter verdaulich als normales Futter.

Dennoch möchte ich wegen weiterer Vorteile (keine Selektion möglich) auch weiterhin Extrudate geben und hoffe, dass die neuen Produkte auf dem Markt so gut angenommen werden, wie die hier gezeigten. Ich werde in der nächsten Zeit wohl mal das eine oder andere Produkt kaufen, z.B. Pellets von Wisbroek. Achtung!: zwischen Pellets und Extrudaten ist ein Unterschied, der im Herstellungsverfahren begründet liegt.

Zum Video ein paar Beobachtungen:
Oskar hatte die Extrudate zwar schon ein paar wenige Male gesehen, aber ob er es auch gefressen hatte, weiß ich leider nicht. Hier konnte ich sehr schön beobachten, wie Mücke als Erster am Napf war und genüsslich knusperte. Der Oskar ist ein alter Neidhammel, wenn es um Futter geht. Mehr noch als ich das von anderen Wellis kenne, denn auch mir zählt er jeden Bissen in den Mund. Und so kam es, wie es kommen musste: er bediente sich.

Interessant ist dabei zu beobachten, dass sie die Teilchen zerlegen und nur einen Teil davon auch schlucken, der Rest wird fallen gelassen, als wären es Spelzen. Die natürliche Nahrungsaufnahme mit „Entspelzen“ behält der Welli also bei. Wenn die Krümel nicht zu klein sind, werden sie später noch gefressen.

Ich habe es extra so aufgebaut, dass daneben eine zweite Schale zur Auswahl steht: mit Fonio, heller und dunkler Amaranth, Teff und Wiesenlieschgras (auch Timothe genannt). Alles winzig kleine Saaten, von denen aber fast nur Fonio rausgepickt wird, was für sie ein besonderer Leckerbissen ist. Zu sehen ist im Film zum Teil, dass sie zwischen beiden Näpfen wechseln. Scheint also beides zu munden, äh schnabeln.