Nix verkomme lasse!
Wenn es bei uns Grünzeug wie Golliwoog, Vogelmiere u.ä. gibt, wasche ich das zuvor gut und lasse es in einem Sieb aus Edelstahl abtropfen. So bringe ich es dann ins „Exil“ und schütte es in ein Schälchen aus Ton.
Die Tage hatte ich das auch gemacht und das Sieb nicht gleich wieder in die Küche gebracht. Es stand auf dem Schreibtisch und ich war mit Bilder sortieren beschäftigt. Der Oskar unternimmt regelmäßig Spaziergänge auf dem Schreibtisch, ob er irgendwas findet. Und siehe da! Ein Sieb, in dem noch Wassertropfen hängen. Ist ja nicht so, dass er auch einen Wassernapf zur Verfügung hätte. Oskar scheint der Überzeugung zu sein, man müsse die besonders kostbaren Wassertropfen aus dem Sieb retten. JEDEN EINZELNEN! Gierig züngelte er das ganze Sieb aus.
Ich hätte das eigentlich filmen sollen, denn die Bilder geben nicht wieder, wie sehr er sich um jedes einzelne Tröpflein bemühte.
Ein echter Schwabe!
Spaß beiseite…
In der ursprünglichen Heimat der Wellensittiche in den heißen und trockenen Gebieten Australiens ist Wasser sehr kostbar. Jeder gefundene Wassertropfen (z.B. Morgentau) wird aufgenommen. Ich gehe davon aus, dass dies tief in ihrem Instinkt verwurzelt ist und auch unsere Stubenwellis das noch „wissen“. Diesen Instinkt machte ich mir auch für das Spritzentraining zu nutze: sie lieben es, die „Übungs-Wassertropfen“ auf der Spritze genüsslich wegzuschmatzen. Oskars gieriges Wasserschlecken im Sieb bestätigte mir diese Annahme einmal mehr.